Mit der Moutain Makalu Max wurde vom noch recht jungen Unternehmen in dieser Branche eine neue Gaming-Maus entwickelt, die sich ganz im Stile der ebenfalls von uns getesteten Mountain Everest Max Tastatur wieder flexibel anpassen lässt. Nutzer können beispielsweise zwischen unterschiedlichen magnetischen Griffschalen wählen und das Gewicht durch spezielle Gewichtsringe anpassen. Ob mit der Maus, die aktuell für 89 € erhältlich ist, wieder ein Gipfelsturm gelingt, erfahrt ihr in unserem Test.
Das Unternehmen Mountain entwickelt sich mehr und mehr vom Geheimtipp zur festen Größe in Sachen PC-Eingabegeräte. Modulare Gestaltung und hohe Flexibilität gehören dabei zur Firmen-DNA, wie schon bei der modularen Gaming-Tastatur Everest Max (hier unser Test) eindrücklich gezeigt wurde. Als erste Mountain-Maus kam die Makalu 67 auf den Markt, welche ich im Alltag in Kombination mit der Everest Max nutze. Dank einer perforierten Griffschale wiegt diese nur 67 g, ist aber nicht modular anpassbar. Für die neue Makalu Max soll das nun aber umso mehr gelten. Die Handhabung der Maus lässt sich durch Gewichtscheiben an die eigenen Vorlieben anpassen. Zudem lassen sich die Side Grips austauschen und die Maus sich auf Wunsch ergonomischer gestalten. Dadurch soll die Makalu Max für unterschiedliche Handtypen interessant sein bzw. für unterschiedliche Szenarien geeignet sein. Übrigens ist die Produktbezeichnung, wie bei Mountain üblich, wieder an einen Berg angelehnt. Bei dem Makalu handelt es sich mit 8.485 Meter Höhe um den fünfthöchsten Berg der Welt, welcher sich ebenfalls wie der Everest im Himalaja Gebirge befindet.
Beim Sensor geht Mountain hingegen keine Experimente ein und verbaut mit dem PixArt PAW3370 den gleichen 19.000-DPI-Sensor, der auch schon in der Makalu 67 gut seine Dienste verrichtet. Der RGB-Ring in der Mausmitte wurde ebenfalls übernommen. Dafür wechselt man bei den Switches unter den Haupttasten von Omron zu Kailh. Ein zentraler Unterschied zwischen beiden Makalu-Modellen ist die Anbindung: Während die Makalu 67 eine USB-Maus ist, wurde die Max als kabellose Maus (Wireless) entwickelt. Sie ist in erster Linie für den Betrieb mit 2,4-GHz-Empfänger ausgelegt. Alternativ kann das mitgelieferte USB-Typ-C-Kabel genutzt werden. Bluetooth wird hingegen leider nicht unterstützt. Der Hersteller legt einmal mehr Wert auf ein sehr hochwertiges und stylisches Verpackungs-Design. Auf der Vorderseite der magnetischen Box ist der Leitspruch „Reach your Summit“ zu lesen und auf der Rückseite bekommt man schon einen ersten Eindruck über die Modularität welche die Maus mit sich bringen wird.
Für eine Maus ist der Lieferumfang – aufgrund der angestrebten Modularität – fast schon riesig. Neben einem USB-Dongle gibt es zudem ein USB-A-auf-USB-C-Kabel mit einer Länge von 1,80 Meter, über das die Maus aufgeladen werden kann. Darüber hinaus liegen drei unterschiedliche Gewichtsscheiben mit bei, mit 6,6, 8,4 sowie 10,6 Gramm sowie vier Side Grips, jeweils zwei für jede Seite. Zudem liegen eine Kurzanleitung mit Erklärung der voreingestellten Tastenzuweisungen sowie Mountain-Aufkleber mit bei.
Mountain Makalu Max | |
Sensor | PixArt PAW 3370 Optical Sensor 1900DPI |
Polling Rate | 1000 Hz |
Switch | Kailh GM 8.0 80+ Mio Klicks |
Tasten | 8 programmierbar |
Gewicht | 106 bzw. 113 g (je nach Griffschalenset), Gewichtsscheiben mit 6,6, 8,4 und 10,6 g |
Akku | ja |
Übertragungsart | USB 2.0 Typ-C bzw. 2,4 GHz Funk |
Preis | 89,99 EUR (UVP) |
Garantie | 2 Jahre Garantie |
Hersteller-Homepage | www.mountain.gg |
Detailansicht
Die Makalu Max zeigt sich als großzügig gestaltete Rechthändermaus. Mit den standardmäßig installierten Side Grips wirkt die Maus schlank, wie eine klassische Office-Maus. Die Breite liegt bei bis zu sieben Zentimetern, die Länge bei 12,6 und die Höhe bei 4,3 Zentimetern. Setzen wir die beiliegenden Grips ein, wird sie mit bis zu 9,9 Zentimetern deutlich breiter - dazu später mehr. Die Maus wiegt etwa 106 g (ohne Zusatzgewicht). Damit ist sie etwa 40 g schwerer als die Makalu 67. Die Verarbeitung der Maus ist durchweg gut. Zwar kommt vor allem einfacher ABS-Kunststoff zum Einsatz, dennoch klappert nichts oder fühlt sich minderwertig an. Optisch auffällig ist vor allem die A-RGB-Beleuchtung an der Oberseite, welche die Mausrad- und DPI-Tasten einrahmt die man in der Form auch schon von der Makalu 67 kennt. Das beiliegende USB-Kabel ist mit Textil ummantelt und verspricht somit eine lange Lebensdauer. Die Maus liegt gut und sicher in der Hand, auch bei schnellen Bewegungen. In der Standardausführung ohne Installation der optionalen Grips, verzichtet man auf jegliche Gummierung an den Seiten.
Werden die optionalen Grips installiert wirkt die Maus natürlich wesentlich wuchtiger und bietet der Hand noch mehr Auflagefläche. Die Daumenablage auf der linken Seite sorgt zudem mit einer Gummifläche für mehr Grip. Der rechte Grip bietet dabei eine Auflage für den Ring- beziehungsweise kleinen Finger. Die Grips haften magnetisch an der Maus und können durch Griffmulden an der Unterseite leicht abgezogen werden. Mountain selbst geht nach eigener Aussage davon aus, dass die schlanken Seitenelemente vor allem für den Gaming-Einsatz und die breiten Seitenelemente für die Office-Nutzung Verwendung finden. Praktisch ist in der Praxis, dass die Side Grips so miteinander kombiniert werden können wie man möchte. Man kann die Maus an beiden Seiten verbreitern oder auch nur die Auflage für den Daumen oder für den kleinen Finger anbringen - oder eben keine von beiden. An der Unterseite der breiten Seitenelemente befindet sich je eine zusätzliche PTFE-Gleitfläche.
Wirft man einen Blick auf die Unterseite, fällt sicherlich die runde Einkerbung im Zentrum der Maus auf. Hier können die mitgelieferten Gewichte eingelegt werden. Wer sich mit sehr leichten Mäusen eher unwohl fühlt, wird sich hierrüber freuen, doch selbst ganz ohne Zusatzgewichte zählt die Makalu mit knapp 110 beziehungsweise 114 (mit den breiten Grips) nicht zu den leichtesten Gaming-Mäusen. Ebenfalls ist auf der Unterseite natürlich auch der Sensor zu finden, dabei handelt es sich um den Pixart PAW3370. Er löst mit bis zu 19.000 DPI auf, unterstützt Mausgeschwindigkeiten von bis zu 400 ips und Beschleunigungen von bis zu 50 g sowie eine Abhebedistanz von 1-2 mm. Zwei großzügig dimensionierte PFTE-Gleitflächen sorgen für ein ruckfreies Gleiten. Die Gleitflächen lassen sich bei Bedarf einfach austauschen. Im vorderen Bereich ist der Schalter zum Ein- bzw. Ausschalten der Maus untergebracht.
Alle Tasten der Makalu Max sind gut zu erreichen. Seitlich zeigen sich drei silberfarbene Tasten, die mit dem Daumen bedient werden. Die Makalu Max lässt sich mit oder ohne Kabel verwenden. Für den kabellosen Betrieb muss man einfach den USB-Dongle im USB-Stick-Format in einen freien USB-Port stecken, alternativ lässt sich der Dongle aber auch mithilfe des beiliegenden USB-Kabels anschließen, sodass er sich je nach Desktop Aufbau näher an der Maus befindet.
Software
Bei Mountain nennt sich die Software passenderweise Base Camp. Hier lassen sich alle angeschlossenen Mountain Produkte verwalten, ebenso gibt es einen direkten Zugang zum Mountain Shop. Der Hersteller legt nach eigener Aussage aber Wert darauf, dass sich zentrale Funktionen der Maus auch ohne diese Software nutzen lassen. Selbst die Beleuchtungsmodi können per Tastenkombination (beide obere Daumentasten gleichzeitig) durchgeschaltet werden.
Im internen Speicher der Maus finden bis zu fünf Profile Platz. Sie werden im Profile-Bereich von Base Camp verwaltet.
Über die Software lässt sich der gewünschte Beleuchtungseffekt auswählen und auch anpassen.
Die Belegung der acht Tasten kann flexibel an die eigenen Vorstellungen angepasst werden.
Auch das Aufnehmen und Einrichten von Makros ist mit der Base Camp-Software möglich.
Im Bereich Einstellungen können unter anderem die fünf DPI-Stufen angepasst werden. Dabei muss allerdings in recht groben 50-DPI-Schritten vorgegangen werden. Die Lift-Off-Distance (LOD) kann in zwei Stufen (1 und 2 mm) angepasst werden.
Praxistest
Bei der Makalu Max setzt man auf Kailh GM 8.0-Switches unter den Haupttasten, die für mindestens 80 Millionen Clicks ausgelegt sind. Sie lösen bei 65 g Betätigungskraft zuverlässig und schnell aus. Das Auslösegeräusch kommt für mich im Test vergleichsweise prägnanter rüber als bei der Makalu 67 die auf Omron Switches setzt. Das gummierte und geriffelte Scrollrad lässt sich zielgenau bedienen. Davor sitzen zwei Tasten, die werkseitig als DPI-Tasten arbeiten. Welche der fünf DPI-Stufen gerade aktiv ist, lässt sich gut anhand von vier weißen LEDs erkennen. Mit 19.000 DPI sowie einer Fehlerrate von 0,5 Prozent bietet die Gaming-Maus eine durchweg gute Performance. Der PixArts PAW3370 Sensor leistet einen gewohnt zuverlässigen Job. In der Realität wird man vermutlich selten solch hohen DPI-Werte benötigen, aber so hat man eine große Bandbreite bei der Wahl der Empfindlichkeit. Diese lässt sich über die DPI-Tasten einfach ändern. Insgesamt können vier Abstufungen gespeichert werden. Die Abtastrate liegt bei 1.000 Hz - hier bieten andere Hersteller mitunter mehr, allerdings ist das so völlig ausreichend.
Alle acht Maustasten können über die Base Camp-Software frei belegt werden. Das ist praktisch, um spezielle Shortcuts einzurichten. Nutzern stehen insgesamt fünf Profile zur Auswahl. Somit kann die Maus für verschiedene Games oder Programme mit Befehlen bestückt werden. Die nach unten versetzte, kleinere Taste dient ab Werk als Sniper-Taste und ist für Fans von Shootern eine tolle Sache. Mit einem Druck wird die Empfindlichkeit der Maus deutlich verringert, sodass ihr im Spiel besser und vor allem leichter zielen könnt. Sobald der Knopf losgelassen wird, wird die DPI auf den zuletzt eingestellten Wert wiederhergestellt. Das sorgt für einen reibungslosen Wechsel. Allerdings sizt die Taste für meinen Geschmack recht weit vorne. Nutzer mit größeren Händen werden hier keine Probleme haben, bei eher kleineren Händen, wie ich sie habe kann jedoch ein leichtes Umgreifen nötig werden, um die Taste komfortabel erreichen zu können. Die Makalu Max ist als kabellose Maus ausgelegt. Mountain gibt eine Akkulaufzeit von bis zu 80 Stunden an. Die Maus lässt sich auch in der Praxis problemlos mehrere Tage lang ohne Laden nutzen. Wenn übrigens die Beleuchtung ausgeschaltet wird, lassen sich weitere ca. sechs Stunden aus dem Akku herauskitzeln. Zum Laden dient das mitgelieferte Kabel mit USB-C-Anschluss zur Maus. Es ist 1,8 m lang, textilummantelt und recht flexibel, ein Betrieb mit angeschlossenem Kabel ist ebenfalls möglich.
Wie schon mehrmals erwähnt, hat man hier die Gelegenheit mit den drei Gewichtsringen zu experimentieren. Diese Ringe werden einfach in die Aussparung an der Unterseite gedrückt. Das Gewicht kann anhand der Schlitze im Ring erkannt werden. Der Ring mit dem geringsten Materialeinsatz wiegt 6,6 g. Die beiden anderen Ringe kommen auf 8,4 bzw. 10,6 g. Die Maus wiegt allerdings schon ohne Zusatzgewicht etwa 106 g (mit den schmalen Seitenschalen) und ist damit ein eher schweres Modell. Wer eine leichte Gaming-Maus gewöhnt ist, wird deshalb sicherlich auf die Zusatzgewichte verzichten. An der Unterseite befindet sich auch ein kleiner Schiebeschalter, mit dem die Maus an- und ausgeschaltet wird. Mit ihren drei Gleitflächen (bzw. fünf bei Nutzung der breiten Seitenschalen) gleitet die Maus trotz des recht hohen Gewichts leichtgängig über ein Corsair MM700 Mauspad. Auch auf der schwarzen Holzplatte des verwendeten Schreibtisches aus einem schwedischen Möbelhaus gleiten sie präzise und ohne Probleme. Bei den von mir getesteten Oberflächen aus Glas und Edelstahl, hat der Sensor zum Teil wie zu erwarten seine Mühen.
Nehmen wir uns nun einem wichtigen Punkt an, der Ergonomie. Die Maus ist vergleichsweise groß und eignet sich daher eher für Nutzer mit mittelgroßen bis großen Händen. Mit den werkseitig installierten Seitenteilen lässt sich das Eingabegerät (abhängig von der Größe der Hand) in nahezu jedem Haltegriff bedienen und die Tasten sind bequem und einfach zu erreichen. Wer Wert auf eine Ablage für den Daumen legt, der kann ganz einfach das linke Seitenteil austauschen. Das ergibt dann eine großzügige Daumenablage, auf der auch große Daumen Platz finden. Damit dieser auch sicher dort abgelegt werden kann, ist die Oberfläche hier strukturiert und gummiert. Auch für die linke Seite ist es möglich, das Seitenteil auszutauschen. Das andere Seitenteil liefert dann Platz, um dort den Ringfinger und kleinen Finger der rechten Hand dort abzulegen. Je nach Griff-Art kann das zu einer entspannteren Bedienung führen.
Das Diagramm aus der Mouse-Tester Software, welches eine Links nach Rechts und Zurück - Bewegung darstellt, zeigt bei realitätsnahen 600 DPI eine sehr gute Abtastung der Bewegung und lässt keine Zweifel entstehen, dass der PixArts PAW3370 Sensor optimal arbeitet. Auch schön zu beobachten ist die gleichmäßige Geschwindigkeit, mit der die Maus bewegt wurde. Hier spielen das geringe Gewicht und die guten Gleiteigenschaften eine entscheidende Rolle.
Fazit
Die Mountain Makalu glänzt vor allem durch ihre Vielseitigkeit. Dank verschiedener Gewichtscheiben und unterschiedlicher Side Grips lässt sie sich für verschiedene Anforderungen flexibel umbauen. Sie dürfte also zwei Arten von Käufern ansprechen. Zum einen Nutzer, die sich nicht sicher sind, welche Form bzw. welches Gewicht ihre Maus haben sollte und sie damit etwas experimentieren möchten. Zum anderen ist die Maus aber auch für Nutzer interessant, die gezielt ein Eingabegerät suchen, dass sich schnell für unterschiedliche Nutzungsszenarien anpassen lässt. Für Fans leichter Mäuse könnte die Makalu Max etwas zu schwer sein. Denn während die meisten neuen Mäuse vor allem auf geringes Gewicht setzen, kann die Makalu Max schon in der Standardkonfiguration kein wirkliches Leichtgewicht sein. Eine leichtere alternative würde unter anderem die ebenfalls von uns getestete 85g leichte MSI Clutch GM51 Wireless darstellen die aktuell für rund 110 € im Handel erhältlich ist.
Des Weiteren ist der Sniper Button bei kleinen Händen nicht ganz einfach zu erreichen und erfordert gegebenenfalls ein leichtes Umgreifen. Wer damit leben kann, der profitiert aber nicht nur von der Modularität, denn daneben erhält man ein starkes Gesamtpaket. Das Produkt überzeugt eben auch mit einer kabellosen Anbindung bei zugleich guter Ausdauer, Bluetooth wird leider nicht unterstützt. Der PixArt PAW3370-Sensor der auch in der Makalu 67 verbaut wurde verrichtet zuverlässige Arbeit. Die verbauten Kailh-Switches versprechen eine lange Lebensdauer und sind knackig abgestimmt, fallen aber zumindest in ruhiger Umgebung auch durch ein recht lautes Auslösegeräusch auf. Praktisch ist die Kombination aus zwei DPI-Tasten und der DPI-Stufenanzeige. Die einzelnen DPI-Stufen, Tastenbelegung und mehr können über die übersichtlich gestaltete Base Camp-Software angepasst werden. Prinzipiell lässt sich die Maus aber auch ohne diese Software gut nutzen.
Die Mountain Makalu Max ist zu einer UVP von 89 € in den Handel gestartet. Dafür erhalten gerade Nutzer mit mittelgroßen bis großen Händen eine durchweg gute und maximal modular anpassbare Maus der Oberklasse, die in der Praxis absolut überzeugen konnte und ein sehr umfangreiches Gesamtpaket mitliefert. Wir verleihen verdienter Weise unseren Gold-Award. Kaufen kann man die Maus u.a. schon bei Amazon.
Mountain Makalu Max